@bärW:
Du wirst lachen, aber ja, ich bin ein unverbesserlicher Optimist. In Österreich mussten die Wellen auch erst überschlagen, ehe sich durchgerungen wurde, kompetente Hilfe von außen zu holen. Ich weiß nicht, ob Du das Geschehen in der EBEL verfolgst. Jedenfalls wars dort gar so, dass (in Amt und Würden befindliche) Vertreter einzelner Clubs im bisherigen sogenannten Strafsenat saßen und über Strafen gegen Spieler ihrer Wettbewerber mit entschieden. Insofern war die DEL der EBEL in puncto Neutralität bis vor Kurzem einen Schritt voraus. Die jetzt erfolgten Veränderungen stellen geradezu eine Revolution dar, die das Schiedsrichterwesen in Österreich vermutlich etliche Schritte voranbringen wird. Denn mit dem Engagement der beiden Ex-NHL-Schiris ist es ja nicht getan. Glaubt man einem Bericht, der jüngst bei Servus TV lief, geht mit der Schaffung der neuen Strukturen ein deutlich intensiviertes Aus- und Weiterbildungsprogramm für die Schiris einher. Und glaube mir, als zigfacher Augenzeuge kann ich Dir sagen, dass das auch verdammt nötig ist!
Machen wir uns aber nichts vor, das kostet auch eine Stange Geld. Und insofern ein Tipp: Es macht relativ wenig Sinn, die Verwaltung der DEL in Köln mit Fragen zu penetrieren. Die wahren Chefs der Liga sitzen an allen 14 DEL-Standorten. Die Herrschaften in den Führungsetagen der DEL-Clubs in ihrer Funktion als Liga-Gesellschafter müssen beschließen, deutlich mehr in die Aus- und Weiterbildung unserer Schiris zu investieren und haben die Kohle dafür bereitzustellen. Also stellt Eure Fragen an Pete Lee, Charlie Fliegauf, Michael Pfad, Daniel Hopp, Jürgen Pfundtner, Thomas Eichin, Jürgen Arnold und wie sie alle heißen! All das sind die Entscheider, nicht die überschaubare Runde Verwaltungsangestellter in der DEL-Geschäftsstelle! Es bringt nun mal nix, durchaus berechtigte und richtige Fragen permanent den falschen Leuten zu stellen! Allerdings sollte sich das dann endlich auch mal rumgesprochen haben, weil es zu X Gelegenheiten auch hier mehrfach auseinanderklabüsert wurde... Das immer wieder und wieder zu tun, ist zwar mitunter nicht weniger ermüdend, als Jahr um Jahr den Folgen der Stümperei unserer Funktionäre ausgesetzt zu sein, aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben. In beiderlei Hinsicht. Und dafür brauchs eben unerschütterlichen Optimismus.
[ 28-09-2012, 00:07: Beitrag editiert von: mcbaer ]